Smarter produzieren mit Predictive Analytics: Herausforderungen und Möglichkeiten

In vielen Produktionshallen zeigt sich ein vertrautes Bild: Maschinen, die seit Jahrzehnten zuverlässig ihren Dienst leisten – zumindest auf den ersten Blick. Doch unter der Oberfläche lauern Risiken: die Maschinenwartung wird immer aufwändiger, potenzielle Ausfälle können nur „auf Sicht” identifiziert werden.
In einer zunehmend digitalisierten Industrie reichen subjektive Erfahrungswerte allein nicht mehr aus. Wer Produktionsprozesse optimieren und ungeplante Stillstände vorausschauend vermeiden will, braucht Daten. Genauer gesagt: die richtigen Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Doch genau das ist einfacher gesagt als getan. Denn zwischen moderner IT und jahrzehntealter OT klafft eine Lücke. Maschinen sprechen proprietäre, oft unsichere Protokolle, ihre Schnittstellen sind nicht auf eine sichere Netzwerkintegration ausgelegt, und ihre Datenformate wirken auf heutige Data Scientists wie ein Blick in die Vergangenheit.
Die Herausforderung lautet also: Wie bringen wir diese alten Schätze sicher und effizient ins digitale Zeitalter, um die Vorteile prädiktiver Technologien nutzbar zu machen?

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Die Herausforderung: Daten aus der OT-Welt nutzbar machen

Alte Steuerungen liefern zwar Daten, doch oftmals ohne Kontext, Struktur oder moderne Schnittstellen. Wollen Unternehmen Predictive Analytics sinnvoll einsetzen, müssen sie diese Daten überhaupt erst einmal erfassen und sicher verarbeiten können. Das setzt zweierlei voraus:

1. Sichere Datenkonnektivität

Die Verbindung von OT-Systemen mit IT-Infrastrukturen darf keine neuen Angriffsflächen schaffen. Hier helfen spezialisierte Sicherheitslösungen wie edge.SHIELDOR, die z.B. veraltete Protokolle wie SMBv1 in das neuere, sichere SMBv3 umwandeln können – ohne, dass die Firmware alter Maschinen dafür aktualisiert werden müsste (was meistens ohnehin nicht möglich ist).

Darüber hinaus wird sämtlicher Datenverkehr auf Malware gescannt und auftretende Bedrohungen isoliert – IT und OT-Netzwerke konvergieren sicher.

2. Standardisierung und Harmonisierung

In vielen Anwendungsfällen müssen die verschiedenen Datenformate erst harmonisiert und unstrukturierte Maschinendaten in analysierbare Form gebracht werden. In komplexen Umgebungen bieten sich hierfür individuell entwickelte Middleware-Lösungen an, die Daten vorverarbeiten und mit nachgelagerten Systemen synchronisieren.

Sind diese Grundlagen geschaffen, entsteht noch ein weiterer Mehrwert: Die auf Sicherheit getesteten Daten können zusätzlich zur reinen Maschinenüberwachung noch für die datengetriebene Produktion verwendet werden.

Der nächste Schritt: Von reaktiv zu prädiktiv

Predictive Analytics ist mehr als ein Buzzword: Es bedeutet, dass durch historische Produktionsdaten, statistische Modelle und Machine Learning potenzielle Störungen frühzeitig erkannt werden – idealerweise noch bevor sie entstehen. Die Vorteile liegen auf der Hand:

Reduzierte Ausfallzeiten durch frühzeitige Wartungsempfehlungen

Optimierte Ressourcenplanung durch präzise Bedarfsprognosen

Verbesserte Produktqualität, da Anomalien schneller erkannt werden

Geringerer Energie- und Ressourcenverbrauch durch kontinuierliche Prozessoptimierungen

Data Science-Expertise als Schlüssel zur prädiktiven Intelligenz

Die beschriebenen Vorteile prädiktiver Analysen lassen sich nur dann realisieren, wenn sie von fundierten Data Science-Methoden getragen werden. Hier setzt TRIOVEGAs service.factoryINSIGHTS an: Gemeinsam mit unseren Kunden identifizieren unsere Data Scientists relevante Datenquellen, entwickeln präzise Analysemodelle und integrieren diese individuell in bestehende Prozesse.

Dabei stehen nicht nur Prognosegenauigkeit und Performance im Fokus, sondern auch die Praxistauglichkeit: Unsere KI-gestützten Algorithmen liefern konkrete Handlungsempfehlungen, die auf dem Shopfloor sofort umgesetzt werden können. Durch iterative Modellpflege und kontinuierliches Monitoring stellen wir sicher, dass die Analysen auch unter veränderten Bedingungen valide bleiben.

Praxisbeispiel: Ausfälle vorhersagen – mit neuronalen Netzen

Die Zuverlässigkeit von Produktionsanlagen ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. Ein führender Produkthersteller suchte gezielt nach Wegen, ungeplante Maschinenausfälle zu reduzieren und Wartungskosten zu optimieren. Klassische Wartungsstrategien erwiesen sich als zu reaktiv und ineffizient, denn bestimmte Bauteile – z.B. ein Blasebalg zur Druckregulierung – zeigten Verschleiß erst kurz vor dem Versagen. Zwar war der Druckabfall theoretisch einige Tage im Voraus beobachtbar, doch die manuelle Erkennung war weder praktikabel noch zuverlässig.

Die Lösung: Ein neuronales Netz wurde mit historischen und aktuellen Sensordaten trainiert, um kontinuierlich Verschleißmuster zu erkennen und bevorstehende Ausfälle vorherzusagen. Das System analysiert in Echtzeit die Druckwerte und identifiziert signifikante Abweichungen, lange bevor sie kritisch werden.

Das Ergebnis: Der kritische Druckabfall kann nun bis zu einem Monat im Voraus prognostiziert werden. Eine automatisierte Benachrichtigung ermöglicht es dem Instandhaltungsteam, rechtzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen – gezielt und ohne unnötigen Austausch funktionierender Komponenten. Neben einer deutlichen Reduktion ungeplanter Stillstände konnte so auch die Effizienz der gesamten Anlage gesteigert werden.

Langfristig schafft die Lösung die Grundlage für ein umfassendes, datenbasiertes Anlagenmonitoring und kann weitere wertvolle Erkenntnisse zur Prozessoptimierung liefern.

Vom Maschinenflüsterer zur datengetriebenen Produktion

Predictive Analytics entfaltet das volle Potenzial erst, wenn Unternehmen ihre Dateninfrastruktur ganzheitlich denken: von der sicheren OT-Anbindung über die Datenharmonisierung bis hin zur intelligenten Analyse. Wer den Mut hat, alte Maschinen mit neuen IT-Systemen sicher zu verbinden, wird belohnt: mit mehr Effizienz, besserer Planung und einem echten Wettbewerbsvorteil.

TRIOVEGA unterstützt mit seinem Factory 4.0-Portfolio produzierende Unternehmen dabei, diesen Weg sicher und nachhaltig zu beschreiten. edge.SHIELDOR sorgt als flexible OT-Sicherheitslösung am Network Edge für sichere Datenkonnektivität, und service.factoryINSIGHTS macht aus den gewonnenen Daten messbare Geschäftserfolge: ob durch Anomalieerkennung, vorausschauende Wartung oder intelligente Prozessplanung.

Vereinbaren Sie Ihren unverbindlichen Beratungstermin und erfahren Sie, wie Sie Ihrer Produktion mit zielgerichtet eingesetzten Mitteln zur Höchstleistung verhelfen.

Autor: Dr. Matthias Zahn

Dr. Matthias Zahn ist als Senior Data Scientist bei Triovega GmbH verantwortlich für die statistische Analyse der Produktionsdaten von Kunden und entwickelt Vorhersagemodelle für den Einsatz in der industriellen Fertigung. Hierdurch werden Kunden in die Lage versetzt, ihre Produktionseffizienz durch datenbasierte Prozessverbesserung dauerhaft zu steigern.

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