Die Herausforderung

Die Planung von Warmwasseranlagen in Sonderbauten wie Hotels, Kliniken oder Sportstätten ist ein Balanceakt zwischen Ressourceneffizienz und Versorgungssicherheit. Richtlinien und Normen bevorzugen im Zweifel großzügige Auslegungen – mit entsprechenden Nachteilen bei Effizienz, Kosten und Nachhaltigkeit.

Komfort vs. Nachhaltigkeit: Ein Zielkonflikt
Warmwasseranlagen sollen auch zu Stoßzeiten wie beim Turnier in der Sporthalle immer zuverlässig liefern.
Gleichzeitig sollen Energiebedarfe in der Gebäudetechnik sinken und Systeme möglichst nachhaltig und kostengünstig ausgelegt werden.

Stark fluktuierende Nutzungsprofile
Nicht nur zwischen verschiedenen Gebäudetypen, sondern auch innerhalb eines Gebäudes schwankt die Art und Dauer der Wassernutzung stark: allgemeingültige Aussagen lassen sich nur schwer treffen.

Normierte Überdimensionierung führt zu hohen Kosten
Normen und Richtlinien treffen daher sehr großzügige Annahmen über die maximal benötigten Wassermengen. Die Folge: Zu groß dimensionierte Anlagen, die ineffizient und teuer im Betrieb sind.

Die Lösung

Hier setzt das Forschungsprojekt TA-DTE-XL an, das vom Institut für Solarenergieforschung (ISFH) gemeinsam u.a. mit TRIOVEGA und Industriepartner Viega ins Leben gerufen wurde. Es sollte untersucht werden, wie sich real gemessene Nutzungsdaten auswerten lassen, um die Dimensionierung von Trinkwasseranlagen bedarfsgerechter und energieeffizienter zu gestalten – ohne Komforteinbußen für die Nutzenden.

Erfassung und Auswertung
Über 4 Jahre lang wurden in ca. 50 großen Liegenschaften die Zapfvolumenströme der Wasseranlagen detailliert erfasst. Die mehreren hundert Millionen Datenpunkte wurden anschließend von den Data Scientists von TRIOVEGA mit verschiedenen Methoden ausgewertet.

Das Ergebnis
Die in Richtlinien üblicherweise verwendeten Mittelungsintervalle von 60 Sekunden sind zu lang, da Bedarfsspitzen häufig deutlich kürzer anhalten. TRIOVEGA identifizierte 10-Sekunden-Intervalle als den idealen Kompromiss zwischen Genauigkeit und Handhabbarkeit in der Analyse.

Der Nutzen
Diese differenziertere Betrachtung der Nutzung zeigte, dass der Unterschied zwischen einem Komfortniveau von 99,9% und 99% nur in seltenen Fällen überhaupt wahrgenommen werden würde. Die Wasseranlage kann somit deutlich geringer dimensioniert werden, weil der energetisch ungünstigste Zustand unter Maximallast weniger berücksichtigt werden muss.

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Der Erfolg

Aus den Ergebnissen des Forschungsprojekts kann Viega auf mehreren Ebenen Vorteile ziehen – sowohl in der Produktentwicklung als auch in der Kundenkommunikation:

Effizientere Produkte durch bessere Daten

Trinkwassersysteme können mit dem Wissen über reale Nutzungsverläufe noch gezielter auf den tatsächlichen Bedarf der Kunden zugeschnitten werden. Individuelle Simulationen unterstützen die Planung.

Argumentationshilfe in der Planung

Die wissenschaftlich fundierten Ergebnisse der Studie liefern eine starke Argumentationsbasis gegenüber Bauherren, Planenden oder Behörden, um kleinere, effizientere Lösungen zu vertreten.

Differenzierung am Markt durch datenbasierte Planungskompetenz

Mit der Unterstützung von TRIOVEGA hebt sich Viega klar vom Wettbewerb ab: statt standardisierten Auslegungen erfüllt der innovative Hersteller höchste Ansprüche bei Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

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