Die Herausforderung

Im strategischen Wandel vom Automobilhersteller zu einem weltweit führenden, softwaregetriebenen Mobilitätsanbieter treibt Volkswagen AG die Entwicklung zum autonomen Fahren entschieden voran.

Mit der VW-Tochter MOIA, einem innovativen Mobility-as-a-Service (MaaS) Startup, soll autonomes On-Demand-Ridepooling in deutschen Innenstädten Realität werden. Der Service vereint die Flexibilität des Individualverkehrs mit der Effizienz und Nachhaltigkeit des öffentlichen Nahverkehrs.

Für dieses Projekt, das in Hamburg ab Mitte 2025 in den öffentlichen Feldversuch gestartet ist, werden die vollelektrischen VW ID. Buzz AD-Fahrzeuge mit komplexer Technik ausgestattet.

Mehrere Software- und Hardware-Firmen stimmen hier ihre Steuergeräte im Fahrzeug aufeinander ab, um den ID. Buzz AD selbstständig fahren lassen zu können. Aufgabe von TRIOVEGA war es, zwischen den drei essenziellen Steuergeräten für den autonomen Betrieb mit einem Gateway zu vermitteln und die multidirektionale Kommunikation über verschiedene Protokolle und Services hinweg zu ermöglichen.

Die Netzwerkkommunikation unterliegt dabei – wie alle Bereiche im Automotive – strengsten Sicherheitsanforderungen: der Verlust von Datenpaketen oder Verzögerungen während der Fahrt könnten fatale Folgen haben.

Die Lösung

Die von TRIOVEGA nach dem hauseigenen Proven Project Plan in drei Phasen entwickelte embedded Software bündelt die beschriebenen Aufgaben in einer leichtgewichtigen Kommunikationsschicht zwischen den Steuergeräten.

Phase 1: Design und Konzeption
Zu Beginn im Jahr 2021 stand eine längere Beratungsphase, in der TRIOVEGA basierend auf den Anforderungen, die gemeinsam mit Volkswagen definiert wurden, drei unterschiedliche Lösungsvorschläge konzeptioniert hat. Dafür beteiligte sich TRIOVEGA an den Architekturentscheidungen des Gesamtprojekts und evaluierte unterschiedliche Kommunikationsstandards.

Phase 2: Development
Die Wahl fiel auf eine Lösung mit dem auf Automotive spezialisierten SOME/IP-Framework. Umgesetzt wurde in einer agilen Struktur mit klaren Schnittstellen zu VW und engen Feedbackzyklen. So konnte auf dynamische Veränderungen in den Anforderungen direkt und pragmatisch reagiert werden.

Phase 3: Inbetriebnahme
Die Software wurde anschließend so früh wie möglich auf die Straße gebracht, um im Prototyp des VW ID. Buzz AD ausgiebig unter kontrollierten Bedingungen getestet werden zu können. In der Testphase wurden nur wenige Bugs identifiziert – ein Zeichen für die hohe Qualität der Arbeit von TRIOVEGA.

Embedded Tech Stack

Embedded Software, die in Hardware-Geräte integriert ist, ermöglicht spezifische Funktionen und Steuerungen – bis hin zur Echtzeit Steuerung.

Der Erfolg

Anstatt auf klassische Mikrocontroller zurückzugreifen, die mit spezialisierten Technologien programmiert werden müssen, werden moderne Mikroprozessoren eingesetzt, auf denen ein Linux-Betriebssystem läuft. Ein bedeutsamer Fortschritt für innovative MaaS-Projekte wie MOIA und die VW ID. Fahrzeugflotte gleichermaßen: so können Updates Over-the-air direkt in den Fahrzeugen installiert werden.

Zum Projektabschluss konnte das TRIOVEGA-Team die implementierte Lösung mit einem vollständigen Software Development Kit (SDK) an den Kunden übergeben und VW so in die Lage versetzen, die Software selbst zu testen, betreiben oder weiterzuentwickeln – der Idealfall für eine komplexe technische Architektur mit vielen Abhängigkeiten.

Diese Resultate wurden durch den Zeitpunkt des Projekts mitten in der Corona-Pandemie erschwert, als eine Zusammenarbeit vor Ort kaum möglich war und die gesamte Kommunikation online stattfand. Doch trotz dieser Einschränkung zeigten sich beide Seiten höchst zufrieden mit dem Ablauf.


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